Sprungtuch e.V. Lübeck

Verein für sozialpädagogische Projekte

Leitbild: Komplett


Wer wir sind

Sprungtuch e.V. ist ein anerkannter freier gemeinnütziger Träger, der seit 1989 in der Stadt und im Großraum Lübeck im Auftrag des Jugendamtes, der Sozialen Sicherung und anderer staatlicher Stellen dem Rechtsanspruch von Einzelpersonen und Familien auf Unterstützung gemäß SGB IX und VIII zur Umsetzung verhilft sowie Maßnahmen der Berufswahl und –ausbildung gemäß Drittem Abschnitt des Dritten Kapitels SGB III im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeit und der Jobcenter durchführt. Unser Angebot umfasst Betreuung, Begleitung, Beratung und Bildungsangebote für Menschen jeden Alters. Das Setting reicht von Angeboten in Kindertagesstätte, Familienzentrum, Schule über Angebote im Bereich Jugendhilfe und ambulant betreutes Wohnen bis hin zu sozialen Projekten. Wir verstehen uns als Akteur in der Stadt und der Region, der Problemlagen und Bedarfe im Sozialraum erkennt und gestaltend mitwirkt. Wir betrachten daher Kostenträger, Auftraggeber und Adressaten unserer Arbeit als unsere Kunden. Folgende gemeinsame Grundhaltungen leiten unsere Arbeit:


Unsere Haltung gegenüber unseren Adressat:innen

Wir gehen davon aus, dass Menschen eine intrinsische Motivation haben, sich zu entwickeln und zu lernen. Wir begrüßen, respektieren und wertschätzen unterschiedliche Lebenswege und berücksichtigen die individuellen Lebensentwürfe in unserer Arbeit. Vielfalt ist für uns Normalität. Orientiert an den Veränderungswünschen und Bedarfen der von uns betreuten Menschen bieten wir Hilfe zur Selbsthilfe. Indem wir Menschen mit Unterstützungsbedarf in ihrer Selbstkompetenz und Selbstwirksamkeit stärken, gewinnen sie das notwendige Selbstvertrauen, mit den spezifischen Herausforderungen ihres Lebens umzugehen. Wir ermutigen, begleiten und qualifizieren unsere Adressat:innen darin, ihre eigenen Ressourcen zu erkennen und einzusetzen und stärken sie in ihrer Verantwortung für ihr Leben und das der ihnen anvertrauten Menschen. Wir betrachten unsere Adressat:innen mit systemischem Blick als Individuen in ihren jeweiligen Lebenswelten und beziehen uns in unserer Arbeit auch auf den Kontext dieser Lebenswelten. Wir ermuntern dazu, am Leben im Sozialraum teilzunehmen und so Chancen für eine persönliche Weiterentwicklung und gesellschaftliche Mitgestaltung zu nutzen. Gemeinsam mit unseren Adressat:innen und Auftraggebenden sehen wir uns in der Verantwortung, das Recht auf Teilhabe/-nahme einzufordern und mit zur Schaffung konkreter Möglichkeiten beizutragen. In Maßnahmen der Arbeitsförderung gehört hierzu die Unterstützung unserer Teilnehmer:innen bei der Suche nach Praktikums- Ausbildungs- und Arbeitsplätzen sowie der Bewerbung. Wir verstehen unsere Arbeit als Angebot. Unsere Adressat:innen sind frei in der Entscheidung, dieses Angebot anzunehmen oder etwas anderes zu wollen, soweit dies nicht zu einer Gefährdung des Wohls anderer, insbesondere von Kindern, führt.


Transkulturalität

Wir bekennen uns zum Konzept der Transkulturalität mit einem dynamischen Kulturbegriff, der nicht auf ethnische oder nationale Zugehörigkeit beschränkt ist und Kulturen nicht als trennscharf voneinander abgrenzbar beschreibt. Wir alle sind durch unsere Zugehörigkeit, z.B. durch unseren Beruf, unser Geschlecht, unsere Art zu leben, Familie, Religion und unsere Interessen geprägt. Damit gehören wir vielen Kulturen an, die netzwerkartig miteinander verwoben und in ihrer Zusammensetzung für jeden Menschen einzigartig sind und sich im Laufe eines Lebens beständig ändern. Gleiche Rechte für alle – Inklusion. Es ist unser Anliegen, auf einen gerechten Zugang zu Ressourcen hinzuwirken. Mit der Leitorientierung der Inklusion nehmen wir die Wechselwirkung zwischen individueller Beeinträchtigung und gesellschaftlichen Barrieren sowie Mechanismen von Dominanz und Benachteiligung in den Blick und wirken mit unserer Arbeit dagegen. Die Grundrechte und die Charta der Menschenrechte sowie der Kinderschutz bilden hierbei unseren Orientierungsrahmen.

Partizipation

Partizipation auf der Basis von Anerkennung, Wertschätzung, Dialog und Empowerment ist eine Notwendigkeit demokratischer Sozialarbeit und zentrale Grundorientierung in unserer Arbeit. Sie gründet auf einer Reflexion der Teilhabechancen und –hindernisse von Individuen und Gruppen. Partizipation findet bei uns auf allen Ebenen statt: bei der Stärkung der Adressat:innen-Rechte ebenso wie bei der Beteiligung der Adressat:innen an der Gestaltung und Weiterentwicklung unserer Angebote und auch gesellschaftlicher Netzwerke und Prozesse. In Maßnahmen der Arbeitsförderung erschließen wir mit den Teilnehmer:innen berufliche Perspektiven und unterstützen sie auf ihrem Weg in Ausbildung und Erwerbstätigkeit in Kenntnis der jeweiligen Anforderungen des Arbeitsmarktes. Das Prinzip der Partizipation prägt auch das kollegiale Miteinander und die trägerinterne Entwicklung. Gesellschaft ist in ständigem Wandel, dem wir nur als lernende Organisation gerecht werden können. Unser Anspruch ist es, flexibel auf Veränderungen und neue Aufgaben zu reagieren. Indem wir Potenziale nutzen und erweitern und Qualifikationen aktualisieren, können wir die Qualität unserer Arbeit erhalten und verbessern. Vielfältige Perspektiven sind eine bedeutende Grundlage für die Qualität unserer Arbeit und ein wichtiger Motor für die Qualitätsentwicklung des Trägercs.

Unser Teamverständnis

Multiprofessionalität und Transkulturalität sind für uns selbstverständlich. Wir achten darauf, die Vielfalt der Menschen, mit denen wir arbeiten, in Bezug auf Herkunft, Sprache, Alter, Ausbildung, Geschlecht und weitere Merkmale auch in der Zusammensetzung unserer Mitarbeiterschaft zu gewährleisten. Zugangshindernissen setzen wir gezielt Maßnahmen entgegen. Wir stehen nach innen und außen zu dem Prinzip der gelebten Vielfalt. Die hohe Flexibilität und u.a. regelmäßige Fortbildung der Mitarbeiter:innen wirken sich positiv auf die Lebendigkeit, Innovation und Gestaltungsfreude in der Arbeit aus und halten den Träger facettenreich in der Erbringung seiner Leistungen. Für die Mitarbeiter:innen ist dies verbunden mit der Chance auf Entwicklung und Erweiterung des persönlichen Arbeitsspektrums. Mit einer Kommunikationskultur, die von Offenheit, Respekt und Wertschätzung geprägt ist, unterstützen sich die Mitarbeiter:innen gegenseitig in der Entwicklung fachlicher Positionen, persönlicher Sicherheit und Qualität in der Arbeit.

Das Leitungsverständnis

Leitung vertraut in die Kompetenzen und das Engagement der Mitarbeiter*innen. Sie gibt ihnen Raum, so dass sie das Profil und die Entwicklung von Sprungtuch e.V. durch ihre Ideen und Kompetenzen wesentlich mitgestalten können und stellt einen Rahmen zur Verfügung, der Kommunikation und Gedankenaustausch ermöglicht und damit lebendige Entwicklung befördert.  


Qualität und Effizienz

Für die Qualität und Funktionalität unserer Arbeit sind die Anforderungen und Erwartungen unserer Adressat:innen, der Kostenträger und die gesetzlichen Rahmenbedingungen maßgeblich. Wir tragen Verantwortung für einen nachvollziehbaren, ökonomischen und zweckangemessenen Umgang mit den uns zur Verfügung gestellten Ressourcen. Über Supervision, Kollegiale Beratung, Fortbildung, thematische Arbeitskreise, den Betriebsrat und weitere, situationsgebundene Beteiligungsverfahren sind alle Mitarbeiter*innen an der Überprüfung und Weiterentwicklung von Zielen beteiligt und tragen in der Praxis zu ihrer Umsetzung bei. Vernetzung ist für uns eine wichtige Ressource zur Erfüllung unserer Aufgaben. Unser Können wird durch Kompetenzen und Angebote anderer ergänzt und bereichert.

Dieses Leitbild wurde in einem partizipativen Prozess unter Beteiligung aller Mitarbeiter:innen von Sprungtuch e.V. entwickelt.
Wir kommunizieren es intern unseren Adressat:innen und extern über unsere Homepage.
2017

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